Die Geschichte beginnt bekanntlich fuer den Stammleser - hier moechte ich kurz einwerfen, dass ich nun tatsaechlich ein Woerterbuch brauche, um deutsche Worte zu finden - bereits Ende letzten Jahres, als wir erst hoffnungsfroh, dann niedergeschmettert das Auf und Ab der Besitzer des wunderschoenen Hauses miterlebten, einem Haus, das ich bereits in meiner Phantasie komplett eingerichtet hatte und in dem ich Lisa aufwachsen sah, unsere Familienfeiern vor Augen hatte und in Gedanken schon unzaehlige Grillparties feierte.
Alle Behausungen, die wir uns seither ansahen (mit einer Ausnahme, in die wir beinahe eingezogen waeren, waere uns nicht ein Ehepaar um ein paar Stunden zuvorgekommen), reichten unserem Traumhaus nicht einmal das Wasser. Sie waren zu teuer, die Baeder schimmelig, die Teppiche zu alt, die Gaerten zu klein, zu steinig (in einem der "Gaerten" fiel Lisa prompt kopfueber eine Treppe herunter und schlug sich die Lippe auf und nur einem gluecklichen Zufall und der Vorsehung der Natur, die die Milchzaehne aeusserst flexible in Kindermuender einsetzt, ist es zu verdanken, dass sie noch alle hart erkaempften Zaehne besitzt). Naja, das Bild ist uns allen klar vor Augen.
Unsere Gedanken waren immer bei dem perfekten Haus, das, wie wir in unzaehligen Kurzausfluegen bestaetigten, noch immer leer stand.
Irgendwann im Laufe der Wochen kam uns der Gedanke, einen Brief an die Besitzer zu schreiben, deren Adresse auf dem Mietvertrag gelistet war, der fertig vorbereitet noch immer in unsern Unterlagen abgelegt war. Das Vorhaben blieb fuer eine Weile unausgefuehrt, teils weil es eher vage war, teils weil wir uns nicht dazu aufrafften.
Anfang Mai dann, in dem Monat, der alles neu macht, zeigte mir L seinen Entwurf, ich befand ihn fuer gut und wir schickten ihn los, nur, um wenige Tage darauf von unserer Maklerin zu hoeren, dass das Haus wieder am Markt sei, und ob wir noch interessiert waeren. Und oh, uebrigens, sie haette gehoert, wir haetten einen Brief geschrieben an die Vermieter. Die waeren darueber etwas indigniert gewesen, da der Zeitpunkt ungluecklich gewaehlt war. Der Schwiegervater sei nun gerade dahingeschieden und sie waeren noch immer in Trauer. Unklar blieb, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, wie wir das haetten wissen sollen und warum sie uns dann trotzdem das Haus anboten.
Obwohl ein kleiner fahler Geschmack uebrig blieb, sagten wir zu, uns mit den Vermietern im Haus zu treffen. Der Termin wurde nach einigem Hin- und Her auf letzten Dienstagabend gelegt.
Als wir ankamen war unsere Maklerin bereits da und unterhielt sich mit dem gegnerischen Makler. Die Vermieter kamen noch in der akademischen Viertelstunde, jedoch nichtsdestotrotz zu spaet an. Als der Ehemann den Honda in die Hofeinfahrt fuhr, sah man ein Augenrollen der holden Gattin, bevor sie sich aus dem Auto schaelte. Sie zog es vor, nur L zu begruessen und mich mit dem Kleinkind in meinem Arm zu uebersehen. Sie schaffte es denn gerade noch in den Eingangsbereich des Hauses, um dann alles weitere ihrem Mann zu ueberlassen. Es stellte sich heraus, dass sie in dem Haus aufgewachsen war und ihre Eltern weggezogen sind (ob noch lebend wurde nicht erlaeutert). Jedenfalls ist jeglicher Kontakt mit dem Haus fuer die Dame zu schmerzhaft, weshalb es auch noch voller Unrat ihrer Eltern ist.
Es stellte sich desweiteren heraus, dass das Haus seit zwei Jahren leer steht. Ein weiterer Kommentar meinerseits hierzu eruebrigt sich wohl. Im Verlauf des folgenden Gespraeches versuchte die Besitzerin uns das Haus im schlechtesten Licht darzustellen, es gaebe da einen Ventilator im Dachgeschoss, der nicht zu ueberhoeren waere, der Gaertner kaeme jeden Samstag um 10 Uhr morgens, das zweite Bad im Untergeschoss waere tatsaechlich etwas umstaendlich zu erreichen, kurz, es schien uns, als waere die treibende Kraft hinter der Anstrengung, das Haus zu vermieten, der Ehemann.
Dieser sagte uns dann auch zu, sich unsere Unterlagen anzuschauen und das Haus bis Juli (woraufhin seine Gattin "August" einwarf) leer und einzugsbereit zu haben. Wir drueckten nocheinmal aus, dass wir das Haus wirklich mochten und alles tun wuerden, um einzuziehen.
Um am naechsten Tag zu hoeren, dass sie gerne unseren derzeitigen Vermieter kontaktieren moechten (welcher von unseren Auszugsplaenen noch nichts weiss). Was wir ablehnten. Aus wie wir hofften, verstaendlichen Gruenden.
Das naechste, was wir hoerten, war die Absage am Freitag.
Warum ich dennoch denke, es war ein gluecklicher Abschluss? Nun, wir haben die Vermieter kennengelernt und festgestellt, das wir uns nicht mochten. Wir haben den Eindruck, dass das Haus nicht vermietet werden soll und haetten in staendiger Angst vor einer Kuendigung gelebt. Auch schien sehr vieles vom urspruenglichen Glanz abgeblaettert zu sein, sowohl L als auch ich hatten keine Schmetterlinge mehr im Bauch als wir uns das Haus zum dritten Mal ansahen. Und zu guterletzt hatte auch Lisa irgendwie eine Antenne dafuer, dass etwas nicht in Ordnung war, sie war die ganze Zeit ueber quengelig, wollte nicht in den Garten hinaus und klammerte sich an meinen Fuss, ein deutliches Zeichen, dass die Atmosphaere toxic ist.
Wir sind also gluecklich, fuer uns selbst einen Abschluss gefunden zu haben. (NIcht, ohne den ganzen Freitag ueber deprimiert gewesen zu sein natuerlich, aber eine gewisse Trauer gehoert ja dazu).
Alle Behausungen, die wir uns seither ansahen (mit einer Ausnahme, in die wir beinahe eingezogen waeren, waere uns nicht ein Ehepaar um ein paar Stunden zuvorgekommen), reichten unserem Traumhaus nicht einmal das Wasser. Sie waren zu teuer, die Baeder schimmelig, die Teppiche zu alt, die Gaerten zu klein, zu steinig (in einem der "Gaerten" fiel Lisa prompt kopfueber eine Treppe herunter und schlug sich die Lippe auf und nur einem gluecklichen Zufall und der Vorsehung der Natur, die die Milchzaehne aeusserst flexible in Kindermuender einsetzt, ist es zu verdanken, dass sie noch alle hart erkaempften Zaehne besitzt). Naja, das Bild ist uns allen klar vor Augen.
Unsere Gedanken waren immer bei dem perfekten Haus, das, wie wir in unzaehligen Kurzausfluegen bestaetigten, noch immer leer stand.
Irgendwann im Laufe der Wochen kam uns der Gedanke, einen Brief an die Besitzer zu schreiben, deren Adresse auf dem Mietvertrag gelistet war, der fertig vorbereitet noch immer in unsern Unterlagen abgelegt war. Das Vorhaben blieb fuer eine Weile unausgefuehrt, teils weil es eher vage war, teils weil wir uns nicht dazu aufrafften.
Anfang Mai dann, in dem Monat, der alles neu macht, zeigte mir L seinen Entwurf, ich befand ihn fuer gut und wir schickten ihn los, nur, um wenige Tage darauf von unserer Maklerin zu hoeren, dass das Haus wieder am Markt sei, und ob wir noch interessiert waeren. Und oh, uebrigens, sie haette gehoert, wir haetten einen Brief geschrieben an die Vermieter. Die waeren darueber etwas indigniert gewesen, da der Zeitpunkt ungluecklich gewaehlt war. Der Schwiegervater sei nun gerade dahingeschieden und sie waeren noch immer in Trauer. Unklar blieb, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, wie wir das haetten wissen sollen und warum sie uns dann trotzdem das Haus anboten.
Obwohl ein kleiner fahler Geschmack uebrig blieb, sagten wir zu, uns mit den Vermietern im Haus zu treffen. Der Termin wurde nach einigem Hin- und Her auf letzten Dienstagabend gelegt.
Als wir ankamen war unsere Maklerin bereits da und unterhielt sich mit dem gegnerischen Makler. Die Vermieter kamen noch in der akademischen Viertelstunde, jedoch nichtsdestotrotz zu spaet an. Als der Ehemann den Honda in die Hofeinfahrt fuhr, sah man ein Augenrollen der holden Gattin, bevor sie sich aus dem Auto schaelte. Sie zog es vor, nur L zu begruessen und mich mit dem Kleinkind in meinem Arm zu uebersehen. Sie schaffte es denn gerade noch in den Eingangsbereich des Hauses, um dann alles weitere ihrem Mann zu ueberlassen. Es stellte sich heraus, dass sie in dem Haus aufgewachsen war und ihre Eltern weggezogen sind (ob noch lebend wurde nicht erlaeutert). Jedenfalls ist jeglicher Kontakt mit dem Haus fuer die Dame zu schmerzhaft, weshalb es auch noch voller Unrat ihrer Eltern ist.
Es stellte sich desweiteren heraus, dass das Haus seit zwei Jahren leer steht. Ein weiterer Kommentar meinerseits hierzu eruebrigt sich wohl. Im Verlauf des folgenden Gespraeches versuchte die Besitzerin uns das Haus im schlechtesten Licht darzustellen, es gaebe da einen Ventilator im Dachgeschoss, der nicht zu ueberhoeren waere, der Gaertner kaeme jeden Samstag um 10 Uhr morgens, das zweite Bad im Untergeschoss waere tatsaechlich etwas umstaendlich zu erreichen, kurz, es schien uns, als waere die treibende Kraft hinter der Anstrengung, das Haus zu vermieten, der Ehemann.
Dieser sagte uns dann auch zu, sich unsere Unterlagen anzuschauen und das Haus bis Juli (woraufhin seine Gattin "August" einwarf) leer und einzugsbereit zu haben. Wir drueckten nocheinmal aus, dass wir das Haus wirklich mochten und alles tun wuerden, um einzuziehen.
Um am naechsten Tag zu hoeren, dass sie gerne unseren derzeitigen Vermieter kontaktieren moechten (welcher von unseren Auszugsplaenen noch nichts weiss). Was wir ablehnten. Aus wie wir hofften, verstaendlichen Gruenden.
Das naechste, was wir hoerten, war die Absage am Freitag.
Warum ich dennoch denke, es war ein gluecklicher Abschluss? Nun, wir haben die Vermieter kennengelernt und festgestellt, das wir uns nicht mochten. Wir haben den Eindruck, dass das Haus nicht vermietet werden soll und haetten in staendiger Angst vor einer Kuendigung gelebt. Auch schien sehr vieles vom urspruenglichen Glanz abgeblaettert zu sein, sowohl L als auch ich hatten keine Schmetterlinge mehr im Bauch als wir uns das Haus zum dritten Mal ansahen. Und zu guterletzt hatte auch Lisa irgendwie eine Antenne dafuer, dass etwas nicht in Ordnung war, sie war die ganze Zeit ueber quengelig, wollte nicht in den Garten hinaus und klammerte sich an meinen Fuss, ein deutliches Zeichen, dass die Atmosphaere toxic ist.
Wir sind also gluecklich, fuer uns selbst einen Abschluss gefunden zu haben. (NIcht, ohne den ganzen Freitag ueber deprimiert gewesen zu sein natuerlich, aber eine gewisse Trauer gehoert ja dazu).