Eine Autofahrt nach Berkely (eine lange Geschichte, die stark mit Uta in Zusammenhang steht und ein Happy End in Form von Kauni E-irgendwas und Kauni in grau hat, aus denen ein Rebozo Schal werden soll, nebst anderen interessanten Knaeueln aus Hundertwasser Farben und mehr, von denen ich ein andermal erzaehlen werde).
Als ich so dahinfuhr an diesem schoenen Samstagmorgen, kamen mir ein paar wahllose Gedanken, alle zusammenhaengend mit den Unzulaenglichkeiten der amerikanischen Freeways und den dazughoerenden, nicht TueV zugelassenen Fahrzeugen.
Da ist zum Beispiel die Bay Bridge, die mir immer ein ungutes Gefuehl verursacht, besonders auf dem Weg nach Oakland, wo man die untere Fahrbahn benutzt. Immer in Gedanken, was waere wenn jetzt ein Erdbeben losbrechen wuerde (verstaerkt durch den Ausspruch meines Ehemannes, der meinte, es herrsche Erdbebenwetter, der Herbst 1989 waere genauso schoen gewesen wie der hiesige). Da man nur 50 Meilen pro Stunde fahren darf (und dies auch besser beruecksichtigt bei all den Loechern in der Fahrbahn), dauert die Fahrt lange genug, um alle Horrorszenarien durchzuspielen.
Kaum hat man die Bruecke hinter sich gelassen, geht jedoch der wahre Wahnsinn los, da dann jeder die richtige Spur finden muss und dies meist tut, ohne auf den Verkehr zu achten, der bereits dieselbe befaehrt. Die wagemutigsten Fahrzeuge sind bezeichnenderweise auch meist die, die sichtbare Dellen in Tueren und Kotfluegeln aufweisen und bei denen das Blinklicht deshalb nicht funktioniert, weil die Birne bei dem letzten Auffahrunfall beschaedigt wurde.
Auch sehr vorsichtig taste ich mich an solche Autos heran, deren Stossstangen mit Seilen festgebunden sind, da sie sonst als Strassenverzierung dienen wuerden. Offensichtlich sind die Besitzer solcher fahrbaren Untersaetze zu allem bereit.
Die letzte Huerde vor Berkely ist die IKEA Ausfahrt -Samstag morgens besonders beliebt-, die gleich nach der Kurve auf die 80 kommt. Da man sich in den fliessenden Verkehr einordnen und gleichzeitig von links nach rechts ueber so ca. 5 Fahrbahnen muss (und dies recht zuegig), kommt es hier oft zu Chaos, dem der Durchgangsverkehr am besten auf der aeussersten linken Seite ausweicht.
Da jedoch auch mein Auto nicht ganz in Ordnung zu sein scheint, was sich in einem in unregelmaessigen Abstaenden stotternden Motor aeussert, bin ich eher dazu geneigt, die rechte Spur zu benutzen, um moeglichst schnell auf dem Seitenstreifen zu sein, sollte ein Problem auftauchen. Auf dieser rechten Spur wird man dann jedoch behindert von solchen Fahrern, die ihre Ausfahrt bereits eine Meile vorher durch ausgiebiges Bremsen begruessen, wohlgemerkt ohne Blinken, so dass der nachfolgende Verkehr moeglichst
lange im Unklaren gelassen wird, was das Mindern der Geschwindigkeit
verursacht.
Eine weiter Gefahr sind die uebermuedeten Lastwagenfahrer, die mutig die zweite und dritte Spur befahren, jedoch keine Gewalt ueber Zielgenauigkeit haben und oefters mal nach rechts oder links ausschwenken.
Wer dann wie ich die Fahrt jedoch bis zur richtigen Ausfahrt uebersteht, muss sich in den samstaeglichen Stop-and-Go Verkehr auf der University Avenue in Berkely einordnen (nicht ohne sich vorher in einer Gegend zu verfransen, die man besser nur mit verschlossenen Tueren und Fenstern besichtigt). Wenn der Verkehr dann endlich fliesst, findet sich ganz sicher irgendwo ein wagemutiger Fussgaenger, der sich direkt vor ein Auto wirft.
Alles in allem war es jedoch ein netter Ausflug bei schoenem Wetter. Mit erfolgreichem Abschluss. Trotz diverser Streitigkeiten mit der Kauni beim aufwickeln auf ein Knaeuel.